Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapie, die bei einer Vielzahl von Humanerkrankungen angewendet wird.
Aber auch im Veterinärbereich haben die kleinen Sauger längst Fuß gefasst und sorgen für erstaunlich positive Ergebnisse.
Medizinische Blutegel haben in ihren Speichel ca. 200 medinzinisch wirksame Substanzen, die während des Saugvorganges in die Bissstelle abgegeben werden.
Diese natürliche Wirkstoffkombination des Blutegels ist einzigartig (trotz vielfacher Versuche, ist es wissentschaftlichnoch nicht gelungen, diesen Stoff synthetisch herzustellen).
Blutegel werden als Fertigarzneimittel eingestuft und unterliegen deshalb den gleichen Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit, die an alle zulassungspflichtigen Arneimittel gestellt werden.
Wie läuft die Blutegeltherapie ab?
Die Behandlung ihres Tieres dauert in der Regel ca. 60-90 min
Abhängig von der jeweiligen Indikation ist häufig eine Behandlung ausreichend
Zu Behandlungsbeginn wird der Egel an die, etwas frei rasierte, Hautstelle angesetzt, dort sägt er sich vorsichtig mit seinen Kalkzähnchen in die Haut.
Dieser Vorgang ist so gut wie schmerzfrei, weil der Egel dabei schmerzlindernde Stoffe abgibt. Im weiteren Verlauf leitet der Egel beim saugen die Wirkstoffe in das Gewebe ein und fällt anschließend von alleine ab. Die kleine Bissstelle wir durch den Wirkstoff Calin (Saratin) 4-12 Std. offen gehalten und blutet nach, was zur Therapie gehört und auch erwünscht ist.
Der heilende Effekt tritt in unterschiedlichen Zeitabständen ein, oft sogar direkt nach der Therapie und hält häufig auch bei chronischen Erkrankungen monatelang an.
Die Tiere akzeptieren den Blutegelbiss in der Regel ohne Abwehrreaktion und tolerieren die Behandlung geduldig.
Wann ist eine Behandlung indiziert?
- Arthritis/ Arthrose
- Huferkrankungen z.B. Rehe, Hufrollenentzündung
- Bänder- und Sehnenverletzungen (Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, auch ältere, Fesselträgerentzündungen, Kreuzbandproblematiken, Patellaluxationen)
- Gallen (auch Piephacke und Genickbeulen usw.)
- Wirbelsäulenerkrankungen (Kissing spines, Bandscheibenvorfälle, Spondylosen)
- Ataxien
- Kreuzverschlag
- Druckstellen ( Satteldruck, Liegestellen)
- Ekzeme z.B. Sommerekzem
- Phlegmone (Einschuss)
- Hämatome
- Abzesse
- Wundheilungstörungen und Narbenproblematiken z.B. nach Verletzungen
- Venenerkrankungen z.B. Thrombose
Welche Risiken und Kontraindikationen bestehen?
Unerwünschte Reaktionen auf die Substanzen des Blutegelspeichels sind bei Tieren sehr selten.
Grundsätzlich bestehen Risiken von Wundinfektionen und allergische Reaktionen.
Darüber hinaus können Erkrankungen bestehen die, bei denen eine Blutegeltherapie kontraindiziert ist
Dazu gehören:
- hohes Fieber
- schlechtes Allgemeinbefinden
- Blutgerinnungsstörungen
- Tumorerkrankungen
- Anämie und Leukämie
Haben Sie noch weitere Fragen zur Blutegeltherapie? Dann sprechen Sie mich gerne an